Electric Bath, für einen badenden Schlagzeuger / for a bathing drummer (2002) - MATTHIAS KAUL composer / performer

MATTHIAS KAUL
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Electric Bath, für einen badenden Schlagzeuger / for a bathing drummer (2002)


Für einen badenden Schlagzeuger

Vom Ganges bis zum Zuber, Baden ist ein Ritual. Zu wie viel Prozent bestehen wir aus Wasser? Reinigt der Mensch sich mit sich selbst?

Egal - schon als Kind hörsüchtig, interessierte mich bei der sonnabendlichen Zeremonie mehr als die reinigende, die klangliche Qualität des Bades. Auch das Unten ließ mich nicht los. Je tiefer die Füße im Wasser steckten, desto größer sahen sie aus. Ist das mit den Klängen ähnlich? In Electric Bath wird die klingende Unterwelt mit Unterwassermikrophonen für das Publikum hörbar gemacht.

Als Schlagzeuger sind mir die Wasserinstrumente dieser Welt bekannt. Ihre Klänge verweben sich, gemischt mit vokalen Ereignissen und Wassergeräuschen, über und unter Wasser gehört, zu einer abendfüllenden Ohrenreinigung .

Diese Komposition ist dem früh verstorbenen Jazztrompeter und Bigband-Leiter Don Ellis gewidmet und der Titel Electric Bath bezieht sich auf eine gleichnamige Schallplattenproduktion des Trompeters. In verschiedenen Phasen meines Stückes glaubt man auch, entfernt Klänge von Blechbläsern zu hören.

Vier Texte des belgischen Surrealisten Henri Michaux zitiert aus "Im Lande der Zauberei" erscheinen in der Komposition,der erste sei hier als Motto hintangestellt.

„Nicht selten kommt es vor, dass man auf einer Chaussee eine Woge erblickt, eine einzelne Woge, eine Woge abseits des Ozeans.

Sie ist bar jeden Nutzens, stellt kein Spiel dar.

Dies ist ein Fall von magischer Spontaneität.“

(Matthias Kaul)

Eine Koproduktion der Internationalen Ferienkurse für Neue Musik der Münchener Opernfestspiele (Festspiel +) und Siemens arts program.

Badender Schlagzeuger Matthias Kaul

Klangregie Christoph Franke




For a bathing percussion-player
There is a bath-tub on stage and when the audience is coming into the performance place, the percussion-player is already lying in the foam (fine dressed). Behind the tub (not visible for the audience) there is a table with lots of percussion-instruments which could be played in water, like gongs, tam-tams and water-drums, as well as washing utensils, for example an electric tooth brush and some toys.

Of course different water sounds are very important for the music. In the beginning for example, one can hear only the amplified sounds of the foam. The musician also uses his voice in different ways. Next to the mouth art, several excerpts from a book written by surrealist Henri Michaux are spoken. All sounds are amplified (surround system) with normal- and underwater-microphones, but there are no other electronic devices, because the use of underwater-microphones are producing a completely new sound material.

The show lasts one hour.

This composition was commissioned by Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt, the Bavarian States Opera Munich and Siemens arts program .

The first performance was at Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt summer 2002.
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